Sonntag, 3. August 2014

Pesto Rosso mit Rucola


Wie ich möglicherweise schon des öfteren erwähnt habe, liebe ich Pasta über alles. Ob mit Tomatensoße, Sahne, Gemüse, überbacken, als Auflauf, als Salat oder einfach in Öl, ich könnte mich mit Nudeln vollfressen bis zum geht nicht mehr. Doch leider muss wohl ein bisschen Abwechslung sein, weshalb ich wohl oder übel meinen inneren Schweinehund überwinden muss, und bewusst nicht allzu oft in der Woche Pasta im Topf landen lasse (Da ist die Vorfreude auf der großen Tag immer noch viel größer). In der Pizzeria landet bei mir selten Pizza auf dem Tisch, weil ich den kleinen frechen Kerlchen allein beim Anblick einfach nicht widerstehen kann. Besonders an warmen Sommertagen abends auf der Terrasse schmecken Nudeln natürlich besonders gut und lassen ein bisschen Italien-Urlaubs-Feeling entstehen.
Gestern war dann endlich wieder großer Nudeltag. Obwohl der Tag sehr regnerisch begonnen hat, lockerte es am Nachmittag auf, sodass wir die Pasta draußen genießen konnten. Dabei wollte ich nicht unsere üblichen Soßen machen, sondern entschied mich für etwas neues. Prinzipiell bin ich großer Pestofan, doch leider erinnert Pesto immer an die "Ich-habe-überhaupt-keine-Zeit-und-keine-Lust-zu-Kochen-bin-voll-im-Stress-Küche", denn wenns eben mal schnell gehen muss, greift man doch gerne zu den Gläschen. Vor einiger Zeit habe ich ja schon Basilikum-Pesto gemacht, von dem ich total begeistert war und mir geschworen habe, nie wieder zum Glas zu greifen. Allerdings braucht man, um eine ganze hungrige Familie satt zu kriegen, gefühlte Tonnen an Basilikum, da nach dem Hacken schließlich kaum noch etwas übrig bleibt. Also stand dieses Mal Pesto Rosso aus sonnengetrockneten Tomaten auf dem Speiseplan, damit mein Einkaufswagen nicht allein mit Basilikum voll ist :-D. Ich habe einfach nach Lust und Laune probiert und kann nun stolz ein gelungenes Ergebnis präsentieren. Dabei kann ich euch auch nur raten, nie wieder zum Glas zu greifen, denn das selbstgemachte Pesto ist in Windeseile fertig, ich habe nur 15 Minuten gebraucht und schmeckt dazu noch viel besser und gesünder, da man schließlich weiß, was drin steckt.


Um 4 Personen satt zu kriegen braucht man:
500-600g Spaghetti
1,5 Gläser getrocknete Tomaten (mit Gesamtfüllgewicht von 285g)
1 EL Tomatenmark
1 große Handvoll frischen Basilikum
1 Päckchen Pinienkerne
1 Knoblauchzehe
Olivenöl
100g frisch geriebenen Parmesan
Salz
Pfeffer
Chilliflocken

1 Handvoll Rucola

Die getrockneten Tomaten aus dem Öl nehmen und gut mit Küchenpapier abtupfen. Die Pinienkerne ohne Fett rösten und in ein Schälchen füllen. Die Knoblauchzehe schälen und vierteln und den Basilikum waschen.
Nun einen Blitzhacker mit den getrockneten Tomaten, dem Tomatenmark, etwa die Hälfte der Pinienkerne, dem Knoblauch, dem Basilikum befüllen und etwa 8-10 EL gutes Olivenöl dazugeben. Mit Salz, Pfeffer und Chilli abschmecken. Nun hacken lassen, bis alles schön zerkleinert wurde. Ist es noch zu fest, einfach nochmal einen Schuss Olivenöl zugeben.

Nun die Spaghetti nach Packungsanweisung in Salzwasser kochen. Vor dem Abgießen eine halbe Tasse vom Nudelwasser auffangen, dann erst die Nudeln in ein Sieb schütten. Das Pesto in den Nudeltopf geben und mit dem Nudelwasser anrühren, dann den Parmesan bis auf eine Handvoll zum Garnieren unterrühren und nochmals abschmecken. Es darf ruhig konzentriert salzig schmecken, da es mit den Nudeln dann wieder weniger salzig schmeckt. Die Nudeln dazugeben und gut vermengen, evtl. nochmals einen Schuss Öl zugeben.
Auf Teller anrichten und mit Rucola, dem übrigen Parmesan und den restlichen Pinienkernen garnieren.

Guten Appetit!