Gnocchi finden grundsätzlich bei fast jedem Geschmack. Sogar Kinder lieber die kleinen Klöße. Dies ist eigentlich kein Wunder, denn es steckt nur gutes drin!
Sie stammen aus der italienischen Küche und zählen deshalb oft zu der Kategorie Pasta. Doch wenn man es genau nimmt, stimmt dies nicht, denn die Hauptzutat ist nicht Mehl/Gries, sondern die gute alte Kartoffel. Prinzipiell sagt man, mehlig kochende eignen sich besser. Jedoch habe ich es mit festkochenden probiert und hatte keinerlei Probleme. Mehl und Gries spielen hier lediglich eine Nebenrolle. Manch einer fügt gerne noch Eigelb zu, doch ich habe mich dagegen entschieden, da ich mehr der Fan von "weniger ist mehr" bin. Und ich muss sagen, ich habe das Ei kein einziges Mal vermisst. Ei bindet den Teig ja gewöhnlich, doch der Teig wird durch die Kartoffeln so klebrig, dass dies überhaupt nicht mehr nötig ist. Einzig und allein verändert es den Geschmack leicht, doch ich finde, die Gnocchi schmecken ohne Ei genauso gut und dazu noch leichter. Es geht ja schließlich um die Kartoffel ;-) Somit ist dieses Gericht auch wunderbar für Veganer geeignet. Man muss lediglich die Butter beim Anbraten durch Öl ersetzten.
Gnocchi lassen sich zudem wunderbar variieren. Man kann beispielsweise unter den Teig geriebenen Parmesan mischen. Für bunte Gnocchi kann man außerdem mediterrane Kräuter oder Paprikapulver untermischen. Auch bei den Soßen ist eurer Fantasie keinerlei Grenze gesetzt. Ob nur in Butter und Kräuter geschwenkt, oder doch lieber mit einer würzigen Tomatensoße, als Auflauf oder Gratin, da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Sie eignen sich also sowohl als italienische Vorspeise, als auch als Hauptgang bzw. Beilage.
Charakteristisch für Gnocchi ist die ovale Form mit Rillen, in denen sich die Soße wunderbar an die kleinen Klößchen anschmiegt.
Ich muss zugeben, ich habe gestern zum ersten Mal Gnocchi selbst gemacht (Dieses Vorhaben steht zwar schon seit geschlagenen zwei Jahren fest, aber ich habe es nie auf die Reihe gekriegt). Bisher hab ich dann doch eher auf die schnellere Alternative aus dem Kühlregal zugegriffen. Doch einmal hatten wir ein "schwarzes Schaf" unter den Packungen erwischt. Unter den Gnocchi waren Scherben! Seither kamen bei mir zu Hause nie wieder Gnocchi auf den Tisch, bis gestern. Und ich kann mit Sicherheit sagen, dass dies in Zukunft öfter der Fall sein wird, denn ich bin von der Einfachheit wirklich entzückt. Probiert es doch auch mal aus ;)
Bei mir gab es eine Gnocchi-Pfanne mit Rosmarin, Knoblauch, Zucchini und Kirschtomaten.
Rezept für 4 Personen:
Für die Gnocchi:
750g Kartoffeln (festkochend)
ca. 300g Mehl
70g Hartweizengrieß
2 TL Salz
Die Kartoffeln waschen und zu Pellkartoffeln kochen. Im Sicomatic dauert dies 10 Minuten, im normalen Topf 20. Danach kurz ausdampfen lassen, jedoch so schnell wie möglich weiterverarbeiten und pellen. Hitzeempfindliche müssen da wohl oder über durch ;)
Nun durch die Kartoffelpresse drücken. Da ich keine habe, habe ich eine Gemüsereibe benutzt, man könnte sie mit Sicherheit auch stampfen oder mit einer Gabel zerdrücken.
Dazu kommt nun der Grieß und das Salz und etwa die Hälfte des Mehls. Dies knetet man mit den Händen auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Teig. Durch die festkochenden Kartoffeln ist er sehr klebrig. Deshalb gibt man nach und nach noch etwas vom ürbigen Mehl dazu. Doch achtet darauf dass es nicht zu viel Mehl wird, denn es sollen ja Gnocchi und keine Nudeln werden. Ich habe nicht das ganze Mehl benutzt. Der Teig war dann zwar noch etwas klebrig, doch wenn man es gut mit Mehl bestäubt, kann man wunderbar weiterarbeiten.
Man nimmt eine eigroße Menge an Teig, bestäubt diese mit Mehl und rollt sie auf der bemehlten Fläche zu einer Rolle von ca. 1-1,5 cm Durchmesser. Nun kleben sie außen überhaupt nicht mehr. Mit einem Messer schneidet man kleine Klößchen ab, rollt diese in der Hand und drückt sie über eine Gabel, damit Rillen entstehen. Dies wiederholt man, bis der Teig verbraucht ist.
Nun setzt man einen großen Topf kochendes Salzwasser auf und gibt die Gnocchi rein (alle auf einmal sind zu viel). Man lässt sie solang leicht köcheln, bis sie oben schwimmen und hebt sie dann heraus.
In einer Pfanne erhitzt man 2 EL Butter, sowie 1 EL Olivenöl und brät die Gnocchi darin hellbraun an.
Für die "Soße":
1 große oder 2 kleine Zucchini
200g Kirschtomaten
3 Zehen Knoblauch
2 EL Olivenöl
2 Zweige frischen Rosmarin
Salz
Pfeffer
Chilliflocken
Das Gemüse waschen und die Zucchini in feine Scheiben schneiden (Ist es eine sehr große Zucchini, dann lieber einmal noch längs halbieren). Die Tomätchen halbieren oder vierteln. Den Knoblauch und den Rosmarin sehr fein hacken.
Die Gnocchi aus der Pfanne heben, das Öl einfüllen und die Zucchini ca. 3-4 Minuten unter wenden anschwitzen. Nun die Tomaten zugeben und 2 Minuten mitschwitzen lassen. Den Herd ausschalten und den Knoblauch und den Rosmarin zugeben (Achtung! Knoblauch verbrennt ganz schnell und wird dann bitter!!). Das ganze etwa 2-3 Minuten anschwitzen, aber dabei beachten, dass es nicht zu heiß wird. Nun mit reichlich Salz und Pfeffer würzen und je nach Geschmack mit Chilli abschmecken. Die Gnocchi wieder in die Pfanne geben und wieder warm werden lassen, dabei den Herd wieder auf niedrige Flamme einschalten.
Besonders gut schmeckt es mit frisch geriebenem Parmesan!
Guten Appetit!
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