Lange habe ich überlegt, was ich meiner Freundin zu ihrem 18. Geburtstag schenken soll. Zum 18. soll es ja natürlich kein einfallsloses materielles Geschenk sein, das man sowieso schon zu Massen hat. Nein, es soll etwas persönliches sein, das dem Geburtstagskind einen schönen Moment bereitet und in Erinnerung bleibt. Also entschied ich mich für einen schönen gemeinsamen Abend zu zweit, nicht etwa sie in ein Restaurant einzuladen, nein, natürlich bekoche ich sie selbst! Also setzte ich mich einen Nachmittag dran und gestaltete ihr einen schönen Gutschein für ein 3-Gänge-Menü bei mir und von mir. Ursprünglich war im Kerzenschein geplant, doch leider zog es sich jetzt fast über 3 Monate, bis wir einen gemeinsamen Termin fanden und ich die Möglichkeit hatte, den ganzen Tag die Küche zu belagern. Also wurde aus Kerzenschein Sonnenschein und wir genossen einen wunderschönen Abend zu zweit bei mir auf der Terrasse mit einem leichten sommerlichen Menü, das uns wahre Gaumenfreude bereitete.
Ich habe knappe 3 Monate lang überlegt, was es denn überhaupt geben soll. Dabei war natürlich die Schwierigkeit da, dass das Hauptgericht etwas sein muss, dass man gut vorbereiten kann, damit meine Freundin zwischen Vorspeise und Hauptgang nicht ewig allein warten muss. Da der Sommer immer näher und näher rückte, war allmählich klar, es muss auch etwas sommerliches auf den Tisch kommen. Vieles flog mir dabei durch den Kopf. Soll es Pasta, Fisch oder Fleisch sein? Auf jedenfall war von Anfang an klar, dass es etwas mediterran sein muss, denn davon sind wir beide große Fans.
Zur Vorspeise entschied ich mich letztendlich für einen Salat mit kandiertem Parmaschinken und Feta. Dieses Rezept stammt ursprünglich aus "What Katie ate", allerdings habe ich den Pancetta durch Parmaschinken ersetzt (der war mir dann einfach doch zu durchwachsen), das Dressing etwas anders gestaltet und die Grapefruit weggelassen, da ich nicht so der Fan von Obst im Salat bin. Außerdem fehlten bei mir die Cashewkerne, aber allein nur deshalb, weil ich es versäumt hatte, sie auf den Einkaufszettel zu schreiben :-( Das nächste Mal werden sie aber auf jeden Fall dabei sein.
Insgesamt hat mich dieses leicht abgewandelte Rezept jedoch sowas von positiv überrascht, dass ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr rauskomme. Was dieser Schinken und Feta aus einem gewöhnlichen Salat machen kann, ist der absolute Wahnsinn. Damit ihr wisst, wovon ich rede, müsst ihr es wohl einfach nur selbst ausprobieren. Die Kombination aus dem leicht süßlichen Schinken, dem auf der Zunge zergehenden Feta und dem cremigen Balsamico-Dressing verwandelt den Salat in etwas ganz besonderes.
Darauf folgend gab es Schweinefilet in Rosmarin-Balsamico mit Zucchini-Mozzarella-Fächer und Basmati-Reis. Für das Fleisch stammt das Rezept vom Chefkoch. Dazu möchte ich noch ein riesen großes Dankeschön für ein solch großartiges Rezept loswerden. Vielen vielen Dank.
Das Schweinefilet wird eingelegt, anschließend scharf in Olivenöl angebraten, mit Balsamico abgelöscht und danach im Ofen fertig gegart. Dadurch erhält es eine himmlische braune Kruste, ist außen knusprig, aber innen so zart, dass es auf der Zunge regelrecht zerläuft. Der Sud, der dabei entsteht, peppt das Gericht noch sowas von auf, und ist so lecker, dass er von uns immer bis auf den letzten Rest mit Brot aufgetunkt wird.
Dazu habe ich mich für Reis entschieden, da dies das Gericht leicht macht und ich endlich mal wieder meinen Herz-Speisering zum Einsatz bringen konnte. Was ich mir jedoch auch gut dazu vorstellen kann, sind Spaghetti (mit dem Sud ein echtes Gedicht), Brot oder Kartöffelchen.
Bei mir wurde es letztendlich Basmati-Reis, da ich dessen Geruch und Geschmack über alles liebe. Jedoch passt passend zur Nationalität bestimmt auch Risotto-Reis, aber auch "normaler" Langkornreis.
Der Zucchini-Mozzarella-Fächer harmonierte dazu perfekt zum Geschmack und peppte das Gericht dazu noch fürs Auge auf, denn dies isst ja bekanntlich mit ;-)
Dieses Schweinefilet ist wunderbar geeignet, um es vorzubereiten, denn man muss es nur ganz kurz anbraten und danach kommt es in den Ofen. Deshalb ist es besonders gut geeignet, wenn man Gäste hat. Aber auch in Büffets macht es sich gut. Es lässt sich in großen Mengen machen und schmeckt sowohl warm, lauwarm und kalt.
Als krönender Abschluss gab es dann ein nicht ganz so leichtes, jedoch herrlich erfrischendes Dessert. Eine Pina-Colada-Creme, dessen Idee ich mir ebenfalls beim Chefkoch geholt habe. Es ist ein idealer Sommernachtisch, der einen gedanklich sofort in den Süden befördert. Für alle Kokos und Ananas-Fans ein absolutes Muss!
So nun genug geredet. Hier sind nun die Rezepte meiner 3 Gänge ausgerichtet für zwei Personen. Viel Spaß damit.
Gang 1: Salat mit kandiertem Parmaschinken und Feta
1 große Handvoll frischen Blattsalat
1/4 Gurke
100-150g Kirschtomaten
1 Lauchzwiebel
100g griechischen Feta
6 Scheiben Parmaschinken
flüssigen Honig
Cashewkerne
2 EL Olivenöl
1 EL guten Balsamico-Essig
Salz
Pfeffer
wer will: mediterrane Kräuter
Balsamico-Crema
Den Salat und das Gemüse waschen, die Gurke in kleine Würfel, die Lauchzwiebel in Ringe schneiden. Die Kirschtomaten halbieren.
Den Feta in kleine Würfel schneiden. Ein Backblech mit Backpapier belegen und den Schinken nebeneinander darauf legen. Nun jede Scheibe mit etwas Honig bestreichen. Ideal eignet sich dafür eine Tube zum drücken. Den Backofengrill auf höchste Stufe einheizen und den Schinken darin etwa 4 Minuten grillen! Achtung, immer im Auge behalten, da der Schinken durch den Honig leicht verbrennt. Die Zeit kommt natürlich auch auf die Stärke des Grills an. Meiner ist ziemlich heiß.
In einer Schüssel Öl und Essig verrühren und mit Salz, Pfeffer und evtl Kräutern abschmecken. Den klein rupfen und darin verrühren. Auf 2 Teller verteilen. Nun Gurke, Frühlingszwiebel und Kirschtomaten darauf verteilen und das übrige Dressing, das in der Schüssel geblieben ist darüber gießen.
Nun den Feta darüberbröckeln und den Schinken in kleineren Stücken darauf anrichten. Die Cashewkerne darübergeben und mit Balsamico-Crema beträufeln.
Gang 2: Schweinefilet in Rosmarin-Balsamico mit Zucchini-Mozzarella-Fächer und Basmati-Reis
1/2 Schweinefilet
1 Knoblauchzehe
1 Zweig frischen Rosmarin
1 TL Thymian, getrocknet
Salz
Pfeffer
3 EL Olivenöl
Balsamico-Essig, etwa 100-200ml
1/2 Zucchini
150g Mozzarella
2 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
Chilliflocken
Kräuter der Provence
3/4 Tasse Basmati-Reis
1,5 Tassen Salzwasser
Basilikum und Balsamico-Crema zum garnieren
Das Fleisch rechtzeitig waschen, trocken tupfen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Knoblauchzehe schälen und halbieren. Diese beiden Hälften etwas ausdrücken und damit das Fleisch rundum einreiben. Den halben Zweig Rosmarin klein hacken und zusammen mit dem Thymian damit das Fleisch einreiben. Dies in eine kleine Auflaufform legen, die Knoblauchhälften und die andere Hälfte des Rosmarinzweigs dazugeben. Frischhaltefolie darüberspannen (sonst stinkt der ganze Kühlschrank nach Knoblauch) und mind. 2 Stunden ziehen lassen.
Währenddessen die Zucchini waschen und in etwa 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Den Mozzarella ebenfalls in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die Zucchini auf beiden Seiten Salzen und pfeffern und mit Chilliflocken bestreuen. Das ganze auf jeder Seite etwa 2 Minuten anbraten, bis es leicht braun wird. In einen Suppenteller geben und das restliche Öl von der Pfanne darübergießen. Dann erstmal zur Seite stellen. Zwischen Vorspeise und Hauptgang wird dies dann nochmal im Ofen warm gemacht.
Kurz bevor der Gast kommt wird das Olivenöl für das Fleisch in einer Pfanne erhitzt und das Fleisch darin rundum scharf angebraten. Dies dauert etwa 2-3 Minuten pro Seite. Nun den Herd auf niedrigste Flamme stellen und mit dem Balsamico ablöschen. Es sollte soviel sein, dass der Pfannenboden bedeckt ist (Je mehr, desto mehr Sud gibt es auch, allerdings soll man am Ende ja auch nicht nur Essig schmecken ;)). Das Fleisch bekommt dabei eine herrlich dunkelbraune Farbe. Dies etwa 2 Minuten köcheln lassen, dabei einmal wenden. Nun das Fleisch wieder in die Kleine Auflaufform geben (in der der Rosmarinzweig und die Knoblauchzehen noch sind) und den Sud aus der Pfanne zugießen. Dazu 3 EL Wasser geben und bei 150°C etwa 20 Minuten (bei einem ganzen Filet ca. 25-30 Minuten) in den Ofen geben, sodass das Fleisch innen auch gar wird. Währenddessen kann die Vorspeise genossen werden.
Nun kann auch der Reis aufgesetzt werden. Dabei das Salzwasser zum Kochen bringen, den Reis dazugeben. Dieser wird nun von selbst fertig (dauert ja nach Menge etwa 12 Minuten, bis das Wasser komplett weg ist). Man muss lediglich darauf achten, dass er nicht in den Topf brennt.
Zwischen Vorspeise und Hauptgang nun den Teller mit den Zucchini zum Fleisch in den Ofen geben. Das Fleisch in gleichgroße Stücke schneiden. Dabei tritt der wunderbare Sud aus. Nochmals kurz in den Ofen stellen.
Den Reis auf einen Teller portionieren, Zucchini- und Mozzarella-Scheiben abwechselend auf den Teller "fächern" und mit dem im Teller gesammelten Öl begießen. Kräuter der Provence darüber streuen und mit Crema garnieren. Nun Das Fleisch auf den Teller geben und mit dem Sud beträufeln.
Gang 3: Pina-Colada-Creme
Dieses Rezept reicht für 4 sehr große bzw. 6 Portionen.
250g Mascarpone
250g Magerquark
60g Zucker
150 ml Kokosmilch
1 Dose Ananas in Stücken, davon auch 80ml des Saftes
Kokosraspel zum bestreuen
Den Quark mit der Mascarpone und den Zucker glattrühren, Kokosmilch und Ananassaft unterrühren und abwechselnd mit den Ananasstücken in ein Glas schichten. Mit Kokosraspel bestreuen.
Das Dessert schmeckt, wenn es ganz frisch aus dem Kühlschrank kommt.
Guten Appetit und viel Spaß, jemand anderen zu verwöhnen! :-)
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